In der Kurve
Österreich 2014, 120 Min, Deutsch
Regie: Gabriele Hochleitner
Im abgeschiedenen Ortsteil Weng der Salzburger Gemeinde Goldegg hielten sich 1943/44 mehrere Kriegsdienstverweigerer und Deserteure versteckt. Sie konnten sich den Versuchen der Verhaftung monatelang erfolgreich entziehen. Im Sommer 1944 entschloss sich daher ›das Regime‹ die Gegend mit einem ganzen Bataillon SS-Soldaten, ergänzt um Gestapo-Männer und Gendarmerie, zu durchsuchen. Mit über 1.000 Beteiligten war es der größte Einsatz gegen ›Widerständige‹ in der damaligen Ostmark.
Insgesamt kamen dabei an die 50 Frauen und Männer zunächst ins Polizeigefangenenhaus nach Salzburg und von dort (teilweise) weiter nach Mauthausen, Dachau, Ravensbrück.
14 Todesopfer waren zu beklagen, darunter die Brüder Simon und Alois Hochleitner vom Bauerngut Unterdorf. Beide waren Angehörige der Wehrmacht und zu der Zeit auf Heimaturlaub bzw. zur Genesung am elterlichen Hof. Sie wurden ›In der Kurve‹ erschossen, weil sie den Freund Ihrer Schwester, den Wehrdienstverweigerer Karl Rupitsch nicht verraten wollten.
Nach dem Krieg ließ Anna Hochleitner, die Mutter der beiden Brüder, an der Stelle des Mordes ein Holzmarterl errichten. Auf diesem stand geschrieben: »Unvergessen, meine Söhne Simon und Alois Hochleitner, die hier am 2. Juli 1944 von der Gestapo meuchlings erschossen wurden«.
Die Filmemacherin Ella Hochleitner widmet sich diesen Ereignissen und erzählt anhand der wechselvollen Geschichte dieses Marterls in einem leisen und berührenden Film die Biografie Ihrer Familie.
Eintritt: freie Spende
Zeit: 3. Mai 2025, 19 Uhr
Weitere Informationen:
https://www.goldeggerdeserteure.at/marterl-fr-simon-und-alois-hochleitner und